Bevor Sie mit Klebeband, Pinsel und Farbwalze loslegen, sollten Sie sich unbedingt noch Gedanken über die Beanspruchung Ihrer Wände machen: Sind kleine Kinder im Haushalt? Oder Haustiere wie Hunde und Katzen? Dann werden Wände im Alltag stärker strapaziert. Für welche Farbe Sie sich entscheiden, hängt neben persönlichen Vorlieben vor allem vom Untergrund Ihrer Wand und den jeweiligen Anforderungen ab.
Dispersionsfarben
Dispersionsfarben punkten durch ihren günstigen Preis, sind in jeder beliebigen Farbe mischbar und können überall verwendet werden.
Ihre Strapazierfähigkeit lässt aber zu wünschen übrig: Jeder Kratzer wird schnell sichtbar und dunkle Farbtöne kreiden bei Berührung. Hier ist eine Versiegelung mit Klarlack empfehlenswert, wodurch sich die Wandfarbe sogar reinigen lässt.
Dispersionen sind aufgrund ihres hohen Kunststoffgehalts sowie der damit verbundenen Oberflächenspannung für Kamine ungeeignet. Größtes Manko der Dispersionsfarbe ist aber, dass sie die Wand verschließt und diese nicht mehr atmen kann. Das kann bei schlechten klimatischen Raumbedingungen die Bildung von Schimmel begünstigen, der sich auf die Gesundheit schädlich auswirkt. Bevor Sie zur Dispersionsfarbe greifen: Prüfen Sie unbedingt, ob Ihre Wände mit Leimfarbe ausgemalt wurden. Wird Leimfarbe nämlich mit Dispersion übermalt, schält sich der Farbanstrich wieder von der Wand. Früher wurde dieser Anstrich häufig im Altbau und denkmalgeschützten Bauwerken verwendet.
Gehen Sie deswegen lieber auf Nummer sicher! Feuchten Sie einfach die Wand an einer Stelle mit etwas Wasser an – am besten funktioniert das mit einer feuchten Fingerkuppe. Verdunkelt sich diese Stelle und lässt sich die Farbe mit der bloßen Hand verwischen, ist es Leimfarbe.
Silikatfarben
Silikatfarben verschließen die Wand nicht und passen sich unterschiedlichen Temperaturen an. Durch ihren hohen Gehalt an natürlichen Mineralstoffen besitzen sie die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und wieder abzugeben. Dadurch regulieren sie das Raumklima und wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Wichtig ist dabei, den Untergrund vor dem Auftragen der Silikatfarbe entsprechend vorzubereiten bzw. gänzlich zu erneuern: Denn sowohl Spachtelmasse als auch Putz sollten auf die mineralische Silikatfarbe abgestimmt werden. Andernfalls wirkt sich der positive Effekt auf Raumklima und Gesundheit nur bedingt aus.
Tapeten, Tapeziertisch und Kleister stehen schon bereit? Bevor Sie Ihre Wände mit Ihrer Wunschtapete neugestalten, verraten wir Ihnen noch ein paar Dinge, worauf der Profi achtet.
Kriterien für die Auswahl der richtigen Tapete
Papiertapeten
Papiertapeten bestehen aus mehreren Papierschichten – je mehr, desto widerstandsfähiger die Tapete. Nach dem Einkleistern der Tapete sollten Sie deswegen den Tapetenkleister 10 bis 20 Minuten einwirken lassen, bevor die Tapete an die Wand geklebt wird. Kleben Sie mehrere Tapetenbahnen gleichzeitig an die Wand, können diese schrumpfen und die Stöße zwischen den einzelnen Tapetenreihen werden sichtbar.
Textiltapeten
Textiltapeten bestehen sowohl aus dem Trägermaterial Papier als auch Textil, das die Struktur der Oberfläche bestimmt. Ob eine Textiltapete mit Kleister oder Tapetenkleber an die Wand geklebt wird, hängt von Material und Fertigungsart der Textiltapete ab. In der Regel verrät die Arbeitsanleitung des Herstellers, ob die Tapete beim Anfeuchten mit Kleister formstabil bleibt oder einen Spezialkleber benötigt.
Vliestapeten
Vliestapeten lassen sich kinderleicht verarbeiten. Im Vergleich zu Papier- oder Textiltapete wird nicht die Tapete selbst, sondern die Wand eingekleistert. Beim Aufbringen der Vliestapete auf die Wand besteht somit keine Gefahr, dass die Tapete schrumpft.
Vinyltapeten
Vinyltapeten bestehen aus einer Trägerschicht in Form von Papier oder Vlies und einer Kunststoffbeschichtung (PVC). Durch ihre Beschaffenheit sind sie extrem widerstandsfähig sowie licht- und waschbeständig und eignen sich somit ausgezeichnet für stark beanspruchte Räume.